Fütterung bei Leishmaniose
Bekommt der Leishmaniose positive Hund das Medikament Allopurinol, sollte in jedem Fall purinarm gefüttert werden, aber auch ohne Medikamente macht es Sinn, die Fütterung des erkrankten Hundes zu überdenken.
"Am besten Du kochst für Deinen Leishmaniose positiven Hund selbst!"
Diesen Satz hören viele Leishmaniose Hund-Besitzer in verschiedenen Foren oder in Facebookgruppen. Natürlich ist frisches auf die Bedürfnisse des Hundes angepasstes Futter, nicht nur lecker, sondern auch so individuell gestaltbar, wie der Hund es braucht. Aber Vorsicht! Es ist nicht so einfach, wie man denkt.
Wenn Dich das Thema interessiert solltest Du in die Nahrungsmitteldatenbank schauen.
Purinarmes Futter
Die Qual der Wahl
Was passiert in den meisten Fällen, wenn ein Hundehalter beim Tierarzt die Diagnose Leishmaniose bekommt?
Der Hundehalter ist überfordert.
Der Hundehalter bekommt Medikamente mit Dosierung.
Der Hundehalter bekommt schon gleich eine Nierendiät in die Hand gedrückt oder
der Hundehalter schnappt zwischendurch die Worte "purinarme Ernährung" auf, hat aber keine Ahnung was das bedeutet.
Zu Hause setzt sich der vollkommen verunsicherte Hundehalter an den Computer und recherchiert:
Google: Purinarmes Futter bei Leishmaniose ...
Top Ergebnis: Trockenfutterbeutel mit dicker Aufschrift Leishmaniasis... perfekt, Leishmaniose Ernährung check!
Problematik:
Der Hundehalter hat keine Ahnung was da im Napf landet. Vielleicht liest er/sie sich sogar die Zusammensetzung durch, mit dem Ergebnis "Das muss er eben bekommen, er darf kein Fleisch. Mein Hund ist eben krank."
Stimmt der Hund ist krank & genau darum benötigt er gesundes qualitativ hochwertiges Futter und vor allem viel Flüssigkeit!
Was kann ich füttern?
Trockenfutter
Natürlich kann auch ein Leishmaniose positiver Hund mit Trockenfutter gefüttert werden. Die meisten Futtermittel in dem Sektor sind bedarfsdeckend und kommen gut an.
Sie sollten jedoch purinarm sein, nicht als Harnsteindiät deklariert sein und mit Wasser angeboten werden.
Geeignet z.B.:
Mera pure sensitiv Sorten | Das gesunde Tier - Nephro
Vorsicht bei vegetarischen Futtermittel, die Aminosäurenquantität sollte erfragt werden.
Geeignet z.B.: Das gesunde Tier - Planta
Nassfutter
Geeignete Nassfuttermittelsorten im purinarmen Bereich gibt es massenhaft.
Hier sollte auf Qualität geachtet werden.
Hinweis: Die meisten purinarmen Bio-Alleinfuttermittel müssen ergänzt werden, so auch Sanoro.
Eine Kombination mit einem purinarmen Trockenfuttermittel macht Sinn.
Geeignet:
Nafti Alleinfuttermittel | Sanoro sensitiv |
Bei Pankreas-, Gallen- & Leberdiäten Sanoro sensitiv light
Frischfutter
Egal ob Rohfütterung (BARF) oder Kochmenüs, der Vorteil beim selbst gestalten des Futters liegt auf der Hand.
Man weiß was drinnen ist, bestenfalls woher die Zutaten kommen und die meisten Hunde lieben den frischen Geschmack!
Eine einfache bedarfsdeckende Möglichkeit zur Gestaltung des purinarmen Futters ist das auf dieser Homepage kostenlos bereitgestellte DIY-Konzept PurOut von GesHundLeben!
Bei weiteren Erkrankungen, Allergien, Magen-Darm-Problemen, o.Ä. kann von GesHundLeben ein individueller Wunsch-Futter-Plan bestellt werden.
Konzeptfutter
Ähnlich wie das Prinzip des Frischfütterns, hat man auch hier eine gute Kontrolle was und wie viel im Napf landet. Zusätzlich hat man die Möglichkeit das Futter zu variieren oder einige Zutaten dem Hausbestand zu entnehmen.
Kühllagerung ist nicht notwendig. Man arbeitet hier mit Reinfleischdosen, Gemüseflocken oder -dosen, Kohlenhydratflocken oder Essensresten und den nötigen Zusätzen und Ölen.
Ein purinarmes Konzeptfuttermittel gibt es z.B. von der Firma Nafti.
Übrigens die Berechnung von anderen Anbietern (Herrmanns/Schecker/...) für ein Konzeptfuttermittel kann kostenlos mit PurOut erfolgen oder individuell von GesHundLeben berechnet und entworfen werden.
Naaaa...
Interesse frisches Hundefutter selber zu kreieren?
Der Leishmaniose Ernährungsprofi von GesHundLeben
hat ein kostenfreies Ernährungskonzept erstellt, mit dem jeder das Futter für seinen Leishmaniose positiven Hund schnell und einfach berechnen kann.
PurOut
DIY-Fütterungskonzept für Leishmaniose positive Hunde
- Entwickelt vom Ernährungsberater
- Bedarfsdeckend
- Purinarm & Phosphorreduziert
- Frisch & Lecker
- Individuell gestaltbar
Kostenlos!
Rohfleisch
Kochmenü
Reinfleischdosen
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Ratiosüberprüfung
Du hast PurOut berechnet und möchtest endlich loslegen,
aber ohne Gegenrechnung eines Ernährungsberaters bist
Du Dir zu unsicher?
Dann gehen wir alles in Ruhe zusammen durch, so dass Du schnell und ganz entspannt Deine Hundenäpfe kreieren kannst.
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Egal ob Du purinarm barfen möchtest, Dich mit Reinfleischdosen wohlfühlst oder die Komponenten kochen möchtest, bei PurOut ist fast alles möglich und das fast komplett ohne synthetische Zusätze!
Bedarfsdeckend purinarm füttern ganz einfach!
Deutschland/Österreich/Schweiz
GesHundLeben berät Dich gerne kostenlos bei der Frage nach geeigneten Futtermitteln.
Purintabelle
Purin- und Harnsäurewerte von relevanten Komponenten der Hundeernährung.
Grüne Komponenten sind purinarm und unbedenklich.
Gelbe Komponenten sollten in Maßen angewendet werden.
Rote Komponenten sind reich an Purin und sollten selten, in Kleinstmengen bis gar nicht genutzt werden.
Achtung: Die Farb-Klassifikation der Komponenten richtet sich nicht übergreifend nach der Purinmenge pro 100g, sondern empfiehlt lediglich durch die Farbgebung die Eignung der einzelnen Komponentengruppen. Das DIY- Konzept PurOut von GesHundLeben arbeitet mit dieser Tabelle.
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Hartnäckige Gerüchte
Fleisch
Warum darf der Hund kein Fleisch?
Totaler Quatsch! Darf er und sollte er bekommen. Muskelfleisch ist der beste Proteinlieferant überhaupt, mit einer bombastischen Verwertung durch den Hund.
Wichtig ist, Fleisch enthält Purin. Daher ist es natürlich wichtig den Grundbedarf des Hundes an tierischen Proteinen nicht exorbitant zu übertreten.
Der Hund bildet übrigens auch aus anderen Aminosäuren, welche im purinarmen Futtermitteln vorkommen, selbstständig Purin. Huch? Tja..
Noch ein positiver Faktor:
Fleisch säuert den Urin-Ph an. Nicht selten wird berichtet, dass gerade Hunde, welche Leishmaniose-Diät-Trockenfutter bekommen oder sehr straffe Diäten mit Ergänzungsmitteln bekommen, zu Struvit neigen.
Kein Scherz, im Kampf gegen den einen Kristall (Xanthin) entsteht schnell ein anderer.
Alle Diätfuttermittel, welche auf Steinabbau ausgelegt sind, eignen sich auch nur zum Abbau und nicht präventiv über einen langen Zeitraum als generelle Haupternährung.
Innereien
Ja. Innereien sind Purinbomben erster Güte und wenn Dein Hund Probleme mit Xanthinen hat, muss man die Gabe auf ein Minimum reduzieren.
Es gibt aber viele Hunde, welche gerade bei Frischfütterung mit reichlich Flüssigkeit, mit geringen Mengen super zurecht kommen.
Hey, das musst Du ausprobieren. Dafür gibt es keine Formel. Jedenfalls weiß ich das ein Häppchen Leber pro Woche keinen Schaden anrichtet.
Innereien dienen in der Frischfütterung der Deckung der Mineralstoffe. Dies kann bis auf Vitamin A (Leber) durch Zugabe von Elements, Nüssen usw. geschehen. Bei Vitamin A kommt es auf die Zusammensetzung und Dosierung vom Lebertran an.
Hülsenfrüchte |Spinat|Rote Beete
Ja, wichtiges Thema. Oxalsäure ist ein Toxin was im Übermaß den Organismus beschädigen kann. Da Leishmaniose positive Hunde ohnehin zu Organschäden neigen, ist man gut beraten, spart man an oxalsäurehaltigen Lebensmitteln.
Oxalsäure wird beim Kochen in Maßen ausgeschwämmt und verbleibt im Kochwasser.
Oxalsäurereich sind Rote Beete, Spinat, Mangold, Rhabarber und ganze Hülsenfrüchte.
Man kann auf jedes dieser Lebensmittel verzichten. Möchte man doch hin und wieder z.B.: Spinat, Linsen oder Rote Beete nutzen, spricht da nichts gegen. Koch sie ausreichend und kipp das Kochwasser weg bevor Du sie verwendest. Hülsenfrüchte sollten 12-24 Stunden vor dem Kochen in Wasser eingelegt werden. Ein paar Wasserwechsel vornehmen und mit ausreichend frischem Wasser kochen (min. 1 Stunde, eher mehr. Ausnahme Linsen, hier reicht deutlich weniger Kochzeit!)
Knochen
Knochen darf er nicht, er hat Leishmaniose!
Mal abgesehen vom Allopurinol ist es in der Tat sinnvoll den Organismus und die Nieren eines Leishmaniose erkrankten Hundes zu schonen. Das passiert in erster Linie durch das aussparen von Phosphorbomben, wie Knochen o. Knochenmehl und der Reduzierung von Fleisch. Aber! Was zu wenig ist, ist zu wenig. Streicht man aus der generell sehr proteinarmen Ernährung nun diese zwei Komponenten, hat man ein Problem. Genau, der Bedarf des Hundes an Phosphor ist nicht mehr gedeckt. Nun da ist guter Rat nicht teuer. Nutzt man einmal pro Woche statt des Eierschalenpulvers oder Calciumcitrats ein phosphorreiches Knochenmehl oder RFK, sieht das ganze schon wieder rosiger aus.
Anders kann man natürlich auch mit einem Milchprodukt den Phosphorgehalt puschen.
Bei PurOut wird auf Knochen verzichtet, da es ausreichend Phosphor enthält.
Haut
Ja, Haut hat viele Zellen und daher ist es purinreich. Aber lassen wir mal die Kirche im Dorf. Wie viel Gramm Haut, OHNE das Fettgewebe darunter, landet bestenfalls im Napf, wenn es nach einer Woche Rindfleisch mal eine Entenbrust gibt? Ca. 10g grob geschätzt, bei einem 200g Stück. Das ist echt wahnsinnig viel! Zu viel der Ironie. Haut, ob am Lachsfilet oder am Hühnchen ist kein Drama. Die Relation macht's. Füttere ich jetzt meinem Hund unter Allopurinol jeden Tag viel Hautgewebe on top, kommt gewiss ein etwas höheres Purinsümmchen am Ende der Woche bei rum. Hab ich aber mal ein Suppenhuhn mit Haut übrig und wiege Fleisch, Fettgewebe und Haut ab als Muskelfleischanteil, spare ich natürlich zum einen die Purine, welche sonst im Fleisch währen und habe noch einen dicken Fettbonus dazu, denn Fett enthält gar kein Purin. Zack, gar nicht so wild oder? Hinweis: Gilt nicht für getrocknete reine Hautstücke! (Rinderkopfhaut)
Fischöle
Musste kurz schmunzeln, als ich auf einer Webseite neulich las, Fischöle seien bei Leishmaniose zu meiden. Ich frage mich immer wieder wer kommt auf so komische Aussagen?
Gerade Fischöl ist unglaublich wertvoll für alle Hunde, welche es vertragen. Ein Pflanzenöl kann da alleine nicht mithalten, auch wenn es ebenso essentiell ist.
Ein Fischöl gehört in das Hundefutter, es ist wichtig. Wie soll ein Leishmaniose positiver Hund ein gesundes Immunsystem aufbauen, wenn man rigoros wertvolle Nahrungsbestandteile streicht.
Bierhefe
Ho ho, ich verrat euch mal was. 100g Bierhefe enthalten 754mg Purin!
Ok, das lassen wir mal kurz sacken. Wozu braucht es eigentlich Bierhefe?
Die Inhaltstoffe sind gut für das Immunsystem, die Haut und die enthaltenen B-Vitamine wirken insektenabwehrend. Bierhefe ist wahnsinnig reich an B Vitaminen und günstig in der Anschaffung. Das führt dazu, dass es in den meisten Trockenfuttermitteln eingesetzt wird.
Die Menge der eigesetzten Bierhefe in Nahrung ist abhängig vom Futtermittel. Enthält ein purinarmes Futtermittel Bierhefe, ist es deshalb nicht weniger geeignet, schließlich ist ja das komplette Futtermittel trotz Inhaltstoffen purinarm.
Also merke: Nicht jedes Futter, wo Bierhefe enthalten ist, ist gleich ungeeignet!
Einige immunmodellierende Nahrungsergänzungsmittel enthalten Bierhefe und sind dennoch sehr geeignet für Leishmaniose positive Hunde. Manchmal ist auch Bierhefe nicht gleich Bierhefe, so werden ggf. nur Nucleotide verwendet (Impromune) oder die Hefezubereitung enthält hauptsächlich Beta-Glucan (Polysaccharide) und weißt somit einen sehr geringen Teil an Aminosäuren auf (Krafthefe von Waldkraft).
Hat man ein recht purinlastiges Frischfuttermenü, sollte man auf Bierhefe verzichten und Alternativen wie Buchweizenkeimpulver oder Vitamin-B-Zusätze verwenden.
Übrigens gibt es auch Zeckenleckerlis mit Kokosöl und Bierhefe. Kein absolutes no go, wenn man Zeckenprophylaxe betreiben möchte. Berechnet einfach die Purinmasse der täglichen Ernährung, dann ist doch alles kein Problem.
Insektenfutter
Definitiv hat Insektenfutter in der Hundeernährung seine Daseinsberechtigung.
Weil es mir ganz viel Freude macht, ziehe ich euch jetzt wieder einen Zahn! Nein Insekten sind NICHT purinarm. Ups? Tja, so ein Insektenhaufen mit 100g kommt auch auf die stolze Summe von 86mg Purin. Trotzdem sind die Insektenfuttermittel meistens so zusammengesetzt, dass ein erreichen einer Purinmenge unter 20mg pro 100g Futter gegeben ist. Ob man nun Fleischfutter bevorzugt oder die ebenso hochwertige schwarze Soldatenfliege füttert, ist im Normalfall egal, wenn das Futtermittel gut zusammengesetzt ist und mit ausreichend Flüssigkeit versehen wird.
Sehr interessant ist das Futter bei Allergien und definitiv einen Versuch wert, bevor mal zu vegetarischer Fütterung umsteigt.
Veganes/Vegetarisches Futter
Natürlich ist es möglich einen Omni-Carnivoren wie den Haushund ohne tierische Zusätze zu ernähren. Wichtig ist der Hintergrund. Aus ethischen Gründen, lässt sich diese Form der Ernährung mit dem Gewissen anderen Tieren kein Leid oder Tod zu bringen vielleicht gut vereinbaren, allerdings ist es aus ernährungswissenschaftlicher Sicht unethisch dem Hund gegenüber. Das zweite ist die ökologische Sichtweise auf die Ernährung. So ist die Verwertung von biologisch einwandfreien Schlachtresten, definitiv dem Konsum und Anbau von Hülsenfrüchten vorzuziehen, welche hohe Mengen an Ressourcen kosten und häufig auf dem Seeweg transportiert werden müssen.
Eine derartige Ernährungsweise sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn auf Grund von Allergien und Unverträglichkeiten, andere Methoden ausgeschlossen werden müssen. Zudem haben Hülsenfrüchte, welchen den Haupteiweißanteil des Futters ausmachen, ähnlich viel Purin wie einige Fleischsorten! Hülsenfrüchte in Trockenfuttermitteln sind allerdings meistens so verarbeitet, dass sie ähnlich gut vertragen und verwertet werden.
Was wirklich keinen Sinn macht:
Ganz ehrlich! Sehnen, Ochsenziemer, Lunge, Euter, Herzen und Schlundfleisch bzw. Kehlkopf machen in der Leishmaniosefütterung wirklich überhaupt keinen Sinn, im Gegenteil einige können sogar den Organismus belasten. Wenn es mal (bei nicht Xanthinstein anfälligen Hunden) ein Kauartikel sein soll beschränkt man sich lieber auf Kaninchenohren, Rinderkopfhaut oder besser hochwertiges Trockenfleisch. Das alles natürlich im absoluten Maß.
Auch bin ich wie oben bereits beschrieben kein Fan von ausschließlicher Ernährung mit Harnsteindiäten, vor allem wenn überhaupt noch keine Kristalle diagnostiziert sind. Es gibt genug Frischfleisch Nass- & Trockenfuttermittel mit wenig Purin und trotzdem ausgewogen.
Achtung: Je nach Anfälligkeit können selbst diese Harnsteindiäten die Situation verschlechtern oder sogar erst zu Steinen führen! Spezialdiäten gehören immer in die Hand eines Fachmanns!!! (Advance Leishmaniasis, Hills Urinary, Royal Canin u/c...)
Fazit
Ihr seht, nicht alles ist bei der purinarmen Fütterung gleich absolut verboten. Wichtig ist jedoch, dass man lernt mit den Nahrungsmitteln umzugehen, dass man sie kennt und dass man versteht, wo man zuviel Risiko eingeht und wo man sich schlicht verrückt macht.
Qualität industrieller Futtermittel
Steckt wirklich ALLES drinne?
Nassfutterdosen: Ein wahrer Segen für uns Leishi-Besitzer.
Nicht jeder Halter hat Zeit nach meinem purinarmen Futter Konzept "PurOut" täglich oder wöchentlich sein Menü zu zaubern und auch wenn es in den Urlaub geht, oder wegen anderer unvorhersehbarer Dinge, die Frischfütterung einfach eine Zeit lang nicht möglich ist, braucht es ja was gescheites.
Aber welche purinarmen Nassfuttermittel sind gut und auf was muss man auch bei Fertigfutter achten?
Ob man sich dafür entscheidet mit Reinfleischdosen (Herrmanns/Schecker/Sanoro/...) und einem Kohlenhydrat-Gemüse-Mix zu arbeiten, oder gerne alles in einer Dose hat ist letztendlich persönliche Vorliebe. Ein besonders tolles Konzept für purinarme Ernährung mit Dosenfleisch und Zusätzen (Gemüse, Öle, Pulver) gibt es von Nafti! Aber auch von anderen Anbietern kann man kostengünstiger ein komplettes Menü zaubern.
Weder das eine noch das andere hat irgendwelche besonderen Vorteile oder Nachteile, wenn die Verhältnisse stimmen.
Analyse Alleinfuttermittel Sanoro
Ich möchte euch hier die Bio-Sensitiv Nassfutterdosen von Sanoro.de vorstellen. Sanoro ist ein sehr freundlicher Anbieter (Was wir Ernährungsberater überaus schätzen) von purinarmen und nicht purinarmen Futtermitteln in Bioqualität.
Nun ist es so, dass um sich den Biostatus zu erhalten, bis auf Wasser nachweislich auch alle Bestandteile biologischen Ursprungs sein müssen. Problematisch ist hier, dass diverse essentiellen Supplemente nur schwer, bis unmöglich in Bioqualität zur Verfügung stehen. Seealgenmehl zum Beispiel und auch Fischöle. Daher sind die Hersteller gezwungen, auf dem Mangel im Futtermittel hinzuweisen, so sie denn glaubhaft bleiben möchten.
Sanoro.de weist darauf hin und deshalb bin ich Fan von dieser Firma.
Das nächste Problem liegt allerdings nicht am Hersteller, sondern am Käufer.
Wie schnell wird der Hinweis des Herstellers überlesen, in dem es ausdrücklich heißt: "mit Fett ergänzen und ein Vitamin- und Spurenelementemix zugeben". Wir werden weiter unten im Beitrag sehen, dass auch Mengenelemente durchaus ergänzt werden sollten.
Ich sehe das bei einer kurzzeitigen Fütterung von ca. 1-1/2 Jahre bei einem adulten Hund auch gar nicht so dramatisch, aber wie viele Halter bekommen vom Tierarzt gesagt, Allopurinol müsste nun bis zum letzten Atemzug genommen werden und füttern blindlings drauf los?!
Nun gucken wir doch mal in so eine Sanoro-Futterdose rein, was haben wir da?
400g Rind sensitiv enthalten:
80g Muskelfleisch vom Rind (kein Herz)
158g gekochter Reis
100g Karotten
33,2g Gurke
20g Birne
2,3g Eierschalenpulver
2,4g Vollei
1,2g Kokosraspeln
1,2g Leinöl
0,8g Thymian
0,8g Meersalz
Fütterungsempfehlung für unseren Beispielhund mit 10Kg Körpergewicht 350-500g/Tag.
Ich möchte euch mal gleich den Zahn ziehen, dass einem normal aktiven 10Kg Hund 500g reichen werden. Zum vorgegebenen täglichen Energiebedarf für einen 10Kg Hund fehlen bei 500g dieses Futters immer noch fast 120Kcal.
Naja, dann nimmt man eben 600g, wenn der Kerl nicht satt wird. Nein! Auch Vorgaben haben ja irgendwo ihren Sinn. Die Fütterungsempfehlungen auf einem Futtermittel, richten sich nicht nur am Energiebedarf aus, sondern auch an den Zusatzstoffen, welche der Hund mit dieser angegebenen Portion erhält.
Wie kommt man nun auf den geeigneten Richtwert zur Futtermenge und auf die benötigte Energiemenge?
Ersteres ist einfach. Man überschreitet nicht den Höchstwert. Wir orientieren uns hier am Mittelwert und nehmen mal 400g auf 10Kg Hund.
Zweites ist etwas komplizierter, wenn man kein Ernährungsberater ist oder das Futter einfach nicht auswerten kann. Man ergänzt.
Und wie man sinnvoll ergänzt, zeige ich euch jetzt! Hier ein Analysediagram von Napfcheck.
Hier auf dem Screenshot seht ihr eine Auswertung aus den Angaben einer 400g Sanoro sensitiv Rind Dose, mit einem Nährstoffrechner von www.napf-check.de, welchen man sich dort abonnieren kann.
Die Skala erklärt sich recht einfach. Der schwarze Strich in der Mitte zeigt den Idealwert, um den Tagesbedarf des Hundes mit den jeweiligen Substanzen zu decken.
Keine Angst, es gibt tolerierbare Abweichungen, aber so wie hier sollte es möglichst nicht aussehen.
Nun sind diese Werte hier nicht mit einem analytischen Auszug aus dem Futter zu vergleichen, aber sehr wohl kann man sehen, wo herbe Defizite sind und wo eine Überversorgung stattfinden kann.
Auch kommt so mancher Ernährungsberater an seine Grenzen der Richtigkeit einiger analytischer Angaben. Guckt man sich in diesem Screenshot das Ca|P-Verhältnis an (5,9:1), und das angegebene laut Analyse, welches zwar schwanken kann, aber mit 1,6:1 angegeben wird, kommt man unweigerlich ins Grübeln.
Naja, der Wert wird sich später etwas besser anfühlen, wir basteln ja dran.
Phase 1:
Energie muss her! Uns fehlen gut 210Kcal am Tag, wenn wir unseren 10Kg Hund mit 400g füttern.
Was kommt in Frage? Der Hersteller empfiehlt schlicht und einfach Butter oder Öl. Ca. 10-30g.
Kann man machen, aber ist das ausreichend? Butter und Öl sind reine Fette. Unser 10Kg Hund bekommt am Tag allerdings nur 80g Fleisch und etwas Ei, laut Analyse 5,8% Rohprotein, das sind 23,2g/400g. Reicht das?
Der NRC empfielt eine Masse von 3,28g x metabolisches Körpergewicht (10Kg^0,75) als kleinst mögliche Menge, das bedeutet 18,4g. Ok, reicht.
Fett: Mindestens 10,1g benötigt unser 10Kg Hund laut NRC, höchstens 60g.
Das Futter enthält 4,5% Fett, das sind auf 400g Futter 18g Fett. Also spricht nichts dagegen, hier mit Fett nach Angabe zu ergänzen.
So Energie durch Fett ergänzen: 9Kcal pro 1g Fett. 210Kcal fehlen uns. Das bedeutet und fehlen noch ca. 23g Fett, bei der Gabe von einer Dose mit 400g Futter bei einem 10 Kg Hund.
Enregie gedeckt. 10Kg Hund 1 Dose 400g Sanoro sensitiv Rind + 23g Butter.
Die Empfehlung des Herstellers stimmt!
Ich bin allerdings der Meinung, dass wir dem Hund definitiv mehr Proteine gönnen dürfen, zudem habe ich keine Angaben, welche Aminosäuren mit dem Futter tasächlich abgedeckt werden. Dazu kommt, mein absolutes Unvertrauen in die tätsächliche Phosphormenge im Futter.
Also mein Tipp: Arbeitet mit Quark 20% Fett. 100g Quark zusätzlich sind meiner Meinung nach wertvoller als nur Butter.
Diese Rechnung pflücke ich euch jetzt nicht auseinander, wir sind ja noch längst nicht am Ende und ja ich hab Mitleid mit euch! ;-)
Jetzt wirds interessant und ich versuche mich wirklich kurz zu fassen und euch nicht mit Richtwerten und Richtspannen zu überrumpeln.
Es geht um die Vitamine, Sprurenelemente, Fettsäuren und Megenelemente im Futter.
Das Meersalz liefert uns nur 20ug Jod, dafür aber 380mg Natrium, doch was braucht der 10Kg Hund? Ca. 160ug Jod und bloß 145mg Natrium.
Die Sache mit dem Meersalz als Jodlieferant, geht nun mal nicht auf.
Gucken wir uns mal das Ist und Soll Verhältnis für unseren Beispielhund an.
400g Futter entahlten:
Calcium 1280mg errechnet
Calcium 880mg laut Hersteller
Phosphor 240mg errechnet
Phosphor 520mg laut Hersteller
Kalium 640mg
Magnesium 56mg
Eisen 2,9mg
Kupfer 0,24mg
Zink 4,72mg
Mangan 0,32mg
Vitamin A 67IE
Vitamin D3 2,4IE
Vitamin E 1,12mg
Vitamin B1 0,25mg
Vitamin B2 0,23mg
Vitamin B6 0,4mg
Vitamin B12 4ug
Biotin 9,6ug
Niacin 5,76ug
Panthotensäure 1,06mg
Linolsäure 520mg
10Kg Hund benötigt:
Calcium 735mg
Phosphor 560mg
Kalium 780mg
Magnesium 110mg
Eisen 5,6mg
Kupfer 1,1mg
Zink 11,2mg
Mangan 0,9mg
Vitamin A 937IE
Vitamin D3 101IE
Vitamin E 5,6mg
Vitamin B1 0,42mg
Vitamin B2 0,96mg
Vitamin B6 0,28mg
Vitamin B12 7ug
Biotin 6ug
Niacin 3,2mg
Panthotensäure 2,8mg
Linolsäure 2000mg
Ernüchternd ja. Was die angegebene Menge an Calium und Phosphor angeht, werde ich hier nicht mehr ins Detail gehen. Wie die Analyse des Herstellers diese Angaben zustande bringt, mit den enthaltenen Substanzen und Mengen, ist mir ein Rätsel. Mit der Zugabe von Quark (20% Fett) statt Butter, können wir zumindes etwas am Verhältnis kippen. Jedoch würde ich auch so keinen Hund im Wachstum mit diesem Futter füttern!
Die Defizite hier lassen sich aber erstaunlich leicht ergänzen:
Magnesium, Zink, Kupfer und Mangan kann mit Elements von Danuwa oder Barf-Kultur ergänzt werden. Dabei könnt ihr die Dosierungsempfehlung vom Hersteller einfach übernehmen. Bei von/bis Angaben nutzt den geringeren Wert.
Auch Eisen lässt sich mit wenig Blutmehl aufhübschen, bei der geringen Menge von 1g pro 1Kg Körpergewicht in der Woche müssen Purine nicht beachtet werden.
Vitamin D und A ergänzen wir durch Dorschlebertran. 1g/Tag auf 10Kg Körpergewicht sprich 7g/Woche. Also pro Tag 0,5g auf 5Kg, 1,5g auf 15Kg usw. Bei großen Hunden sollte 4g/Tag nicht überschritten werden.
Durch ein Barföl (3-6-9-Öl) oder die Gabe von Lachs- und Leinöl zu gleichen Teilen decken wir noch den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren (Richtwert) und Linolsäuren. Ca. 2-3ml für einen 10Kg Hund reichen am Tag aus. Dosierungsangaben findet ihr eigentlich auf allen Barfölen.
Jod decken wir entweder durch Seealgenmehl oder Kaliumjiodidtabletten.
Genaue Dosierung hier sehr wichtig! Mehr dazu hier unter Seealgenmehl! Auch Selen lässt sich hier nicht ansatzweise durch Kokosflocken decken, bessere Alternative wäre hier die Paranuss. Bitte holt euch aber bei der Dosierung Rat eines Fachmanns.
Abschließend runden wir das Menü noch mit einer wahren B-Vitamin-Bombe auf, nämlich Buchweizenkeimpulver. Ca. 0,5g pro 10Kg Körpergewicht am Tag. Über 20Kg KG reichen ca. 2g am Tag aus. Ggf. empfielt sich bei größeren Hunden die Gabe von Vitamin B Komplex Kapseln, mehr dazu hier.
Du wünscht Dir eine Rationsprüfung auf ein Futtermittel Deiner Wahl oder interessierst Dich für bedarfdeckende Futterpläne, dann stöbere gerne in meinen Angeboten.
Meine Recherchen haben gezeigt das auch Sanoro Ziege sensitiv light & Huhn sensitiv light gleichermaßen ergänzt werden sollten.
Etwas anders zusammengesetzt ist Lamm sensitiv, es enthält 10% mehr Fleisch und dazu Buchweizen als Kohlenhydratanteil. Doch macht auch hier exakt die selbe Vorgehensweise Sinn.
Der Hersteller schreibt, dass bei einem stetigem Wechsel zwischen mindestens zwei sensitiv Sorten, ggf. auf die Zugabe von Supplementen verzichtet werden kann. Nein. In keinem der Fertigfutterdosen ist Jod in ausreichender Menge zugesetzt, Vitamin D schlicht und einfach nirgendwo und auch die Mineralstoffe werden durch keines dieser Futtermittel auch nur ansatzweise gedeckt.
Daher erweitert euren Einkaufszettel um:
- Elemets
- Paranüsse
- Blutmehl/Blut/Eisen
- Buchweizenkeimpulver
- Öl (Kombination aus Lachs- und Leinöl bzw. Lachs- & Hanföl/Borretschöl oder Sonnenblumenkerne mit einem Fischöl)
- Dorschlebertran/Vitamin D
- Quark mit 20% Fett bzw. in jedem Fall Fett
- Jod bzw. Seealgenmehl
Es ist übrings auch erlaubt und sinnvoll einen Tag in der Woche selbst zu kochen, das wirkt sich positiv auf den hier exorbitanten Calcium-und Natriumwerte aus.
Wem das alles zu kompliziert und zu viel Schnickschnack ist (ich kann's verstehen) der kann das Bio-Nassfutter von Sanoro mit Trockenfutter ergänzen. Gute Alternative ist z.B. Planta von Das gesunde Tier.
Muss man nun auf Grund einer Erkrankung (Nierendiät) oder eines Arzneimittels (Allopurinol) einige Lebensmittel streichen, müssen diese ergänzt werden und zwar nach genauer Berechnung oder durch ein Komplettsupplement mit eigenem Ernährungsplan. Wendet euch hier unbedingt an Ernährungsberater! Mangelernährung oder Überbedarf kann folgenschwere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen!