Leishmaniose 


Die Leishmaniose ist eine parasitäre Infektionskrankheit. Ausgelöst wird diese Krankheit durch den Erreger Leishmania infantum, welcher gerade in in Mittelmeerländern populär ist. Die Leishmaniose ist eine Zoonose, d.h. sie befällt Mensch und Tier gleichermaßen. Allerdings ist die Übertragung von einem Hund auf den Halter nur über einen Vektor (Zwischenwirt) oder durch Bluttransfusion möglich ist.
Als Vektor nutzten die Erreger einige Arten der weiblichen Sandmücken (Phlebotomen), je nach Herkunfsland. Diese kommen in Mittelmeerländern vor, sind aber auf Grund des Klimawandels schon bis zum südlichen Deutschland, Östereich und der Schweiz vorgedrungen. Die Spezies der Leishmaniose sind so unterschiedlich, wie die Länder in den sie vorkommt.
Durch die Übertragung der Sandmücke auf den Hund, gelangen die Leishmanien in das Blut und die Fresszellen (Makrophagen), der Leukozyten, welche einen wichtigen Teil der Zellen des unspezifischen Immunsystems ausmachen. Solange die Makrophagen nicht von T-Zellen aktiviert wurden, haben die Leishmanien die Möglichkeit, diese sich selbst als Refugium zu erschleichen. Erstmal dort geschützt, können sie sich vermehren und ihren Schaden anrichten. Dies macht deutlich wie wichtig das Immunsystem des Hundes im Kampf gegen die Parasiten ist. Die Erhöhung der Antwort durch die T-Zellen (T-Helferzellen) im Körper, ist ein Haupttherapieansatz. Siehe Domperidon.
Übrigens wird durch diese Antwort des Immunsystems im Blut der Titer nachweisbar. Dieser sagt allerdings nur aus, dass eine Immunantwort stattgefunden hat, aber über eine bestehende Erkrankung sagt er leider nichts aus. Dazu mehr unter Testverfahren. 

Unterschied Helferzellen TH1 und TH2:

Das Immunsystem setzt sich aus diesen zwei Helferzellen zusammen und beide spielen bei der Leishmaniose eine tragende Rolle. So ist die Immunantwort der TH1 enorm effektiv im Kampf gegen Leishmanien, hingegen die Tätigkeit der TH2 nicht gewünscht!!! Deswegen ist es sehr wichtig, dass man weiß welche Arzneimittel und Naturheilmittel, welches dieser Helferzellen unterstützen.

So ist es nicht ratsam einem Leishmaniose positiven Hund einen TH2 unterstützenden Stoff zuzuführen, wie z.B. Echinacea und diverse Vitalpilze! Daher gehört das Thema definitiv in Fachhand! Das ankurbeln der TH2 kann zu Organschäden führen.

Es wurde festgestellt, dass verschiedene Rassen mit einer unterschiedlichen Immunantwort reagieren. So bilden beispielsweise Hunderassen wie der Boxer, Dobermann, Rottweiler, Cocker Spaniel und der Deutsche Schäferhund eine starke aber ineffektive TH2 Immunantwort aus und reagieren mit starken klinischen Symptomen. Hingegen bildet z.B. der Podenco eine starke TH1 Immunantwort aus und zeigt i.d.R. keine Erkrankung trotz Infektion.

Weiter Faktoren, welche den Gesundheitszustand eines Hundes beeinflussen und über Verbesserung oder Verschlechterung des Zustands entscheiden können, sind der Ernährungszustand, Alter, Haltungsbedingungen (Isolation, starke UVB-Strahlenbelastung, Stess, Bewegungsmangel, Kälte). Auch Stress durch Autofahrten, Umzüge, Trennung, neue Rudelmitglieder, Kastration, Narkose und vor allem Impfungen können zum großen Problem werden, da durch diese Faktoren eine Immunantwort durch TH1 herabgesetzt und durch TH2 begünstigt wird. Daher sollte jedes dieser Maßnahmen sorgfältig bedacht werden!

Krankheitsverlauf:

Ist keine ausreichende Immunantwort durch TH1 gegeben, breiten sich die Parasiten im Körper aus und befallen die Organe (Haut, Innere Organe, Gelenke, Augen,...).
Je nach Zustand, Haltung und Immunantwort kann sich die Inkubationszeit (Ansteckung bis Ausbruch) zwischen einigen Wochen bis zu mehreren Jahren (max. 7 Jahre) ausstrecken.
So ist es keine Seltenheit, dass ein Hund aus dem Tierschutz vor Einreise in sein neues zu Hause als negativ gilt und dennoch nach ca. 2-3 Jahren positiv getestet wird.
 
 

Erscheinungsbild:

Das Erscheinungsbild bei Ausbruch der Leishmaniose ist sehr komplex, zumal nicht nur die Parasiten sondern auch Immunkomplexe auf die Organe einwirken. Befällt die Erkrankung innere Organe kann es zu Appetitverlust und starker Abmagerung kommen. Muskelschwund, Haarausfall und Hautprobleme (Besonders um die Augen als Brille zu erkennen, an den Ohren und an die Pfoten), Lymphknotenschwellungen, Vergrößerung von Leber und Milz, Nasenbluten, starkes Krallenwachstum, Augen- und Gelenkproblemen. Bei diesem Erscheinungsbildern ist die Tücke, dass man gerade bei uns in Deutschland zuerst von Allergien, Arthrose und Entzündungen ausgeht, gegebenenfalls wird eine Therapie mit Cortison angeordnet, welche zur Folge hat, dass sich der Zustand des Hundes immer mehr verschlechtert.
Daher meine dringende Warnung! Immer ein Blutbild mit Test auf Mittelmeerkrankheiten vor Therapie veranlassen! Das kann unter Umständen Leben retten!


Labor

Ist die Leishmaniose ausgebrochen kann man durch eine Vielzahl von Labordiagnostischen Veränderungen den Verlauf beurteilen und die Aktivität der Erkrankung erkennen. Dazu gehören nicht nur direkte Leishmanieneinwirkungen, sondern auch als Folge dieser Infektion eine schädliche Immuneinwirkung auf die Organe des Hundes.

 

Wird schon in einem kleinen Blutbild mit Titerbestimmung eine Leishmaniose diagnostiziert, so wird unmittelbar danach dringend zu einem großen Blutbild geraten. Im großen Blutbild und einem geriatrischen Profil, wird festgestellt, ob z.B. eine Anämie und /oder eine Blutungsneigung besteht, Schädigung von Niere, Leber und im Zweifel auch schlechte Pankreaswerte vorliegen.

 

Aussagekräftige Parameter sind:

  • Erhöhte Werte im Gesamteiweiß (Hyperproteinämie)
  • Erhöhte Werter der Globuline (Hyperglobulinämie)
  • Erniedrigte Werte des Albumins (Hypoalbuminämie)
  • Verminderte Werte von Hämoglobin o. Hämokrit
  • Erhöhte Anzahl eosinophiler Granulozyten (Eosinophilie)
  • Verminderte Thrombozytenzahl (Thrombozytopenie)
  • Verminderte Leukozyten- mit Lymphozytenzahl (Leukopenie/Lymphopenie)
  • Erhöhung der Leberenzymwerte (ALT, AST, AP)
  • A/G Quotient erniedrigt
  • Ggf. Erhöhte Nierenwerte (Harnstoff und Kreatinin)
  • Ggf. Schlechte Pankreaswerte

 

Dazu wird auch aus dem Blutserum die Eiweiß-Elektrophorese kurz EEP durchgeführt. Sie bietet ein wichtiges Indiz für die Aktivität der parasitären Erkrankung und deren Auswirkung auf die lymphatischen Organe.

 

Die Werte der EEP werden sowohl als Daten in Zahlen (+/-) als auch als Kurve erstellt. Meistens wird die Kurve von Labor nicht standardmäßig mitgesendet, kann aber jederzeit nach gefordert werden. Die Kurve gibt am besten Aufschluss darüber wie sich der Zustand verhält.

Ein "gesunder" Hund zeigt eine EEP-Kurve an, welche im Albumin stark ausschlägt, die alpha- und beta-Globuline zeigen sich in bergkettenartigem leichten Anstieg und Abfall. Die Synthese dieser Plasmaproteine erfolg im wesentlichen in der Leber. Die gamma-Globuline hingegen werden vorwiegend in den lymphatischen Organen gebildet und sind daher für die Aktivität der Leishmaniose von enormer Bedeutung. Bei einem "gesunden" Hund fällt die gamma-Kurve flach aus, im unteren Bereich.

Zeigt sich in einer EEP-Kurve ein deutlicher Anstieg der gamma-Globuline (hypergammaglobulinämie), möglich auch in Verbindung mit einem Anstieg der beta-Globuline, kann man bei einem bestätigtem Leishmaniosetiter zu einer deutlichen Diagnose kommen. Die Leishmaniose ist aktiv und die Immunantwort der TH2 nachgewiesen.

Ein Anstiegt der alpha-Globuline ist bei möglichen entzündlichen Prozessen im Körper ebenfalls möglich.

 

Ist die EEP unauffällig und der Titer leicht erhöht, kann es sein, dass zur sicheren Bestimmung, ob eine Infektion vorliegt eine PCR (Polymerase Chain Reaction) durchgeführt werden muss. Diese wird im Knochenmark des Hundes nachgewiesen. Allerdings ist sie zwar sehr sicher, aber teuer und unangenehm für den Hund. Zudem sagt dieser Test, wird er einmalig durchgeführt, nichts darüber aus, wie die Immunantwort des Hundes ist und ob weitere Schädigungen vorliegen. Die PCR wird nicht empfohlen, wenn ein Titer sehr aussagekräftig ist und die EEP der gamma-Globuline ausschlägt.

 

Auch Urintest/UPC (Protein/Kreatinin Verhältnis im Urin) spielen bei Leishmaniose positiven Hunden eine wichtige Rolle. Sie dienen z.B. der Feststellung über eine eventuell vorliegende Proteinurie (Eiweißverlust über den Urin). Da mit der Leishmaniose häufig Nierenschädigungen einhergehen, welche zu CNI (Chronischer Niereninsuffizienz) führen kann, ist es sehr wichtig diese Nierenwerte im Blut oder/und Urin stetig zu kontrollieren. Es ist möglich, dass das Blutbild beim Harnstoff und Kreatinin keine Veränderungen anzeigt, während im Urin diese Stoffe vermehrt vorkommen. Zeigt der Bluttest nur einen Anstieg des SDMA-Werts, sollte dringend der Urin kontrolliert werden. Wird dort eine Nierenschwäche nachgewiesen, sind ernährungstechnische Schritte einzuleiten und die Kontrolle regelmäßig durchzuführen.

 

Urinsediment wird regelmäßig auf Xanthine kontrolliert, um während einer Allopurinoltherapie die Entstehung von Xanthinsteinen zu überwachen. Auch andere Harnsteine können hier nachgewiesen werden. Der Testintervall sollte mindestens alle 3 Monate erfolgen.

 



Ganzheitliche Beratung 

Für jeden an Leishmaniose infizierten Hund gilt es, seinen Organismus mit allen Mitteln gesund zu erhalten!

Welche Bereiche sind betroffen:

  • Immunsystem 
  • Blut
  • Innere Organe 
  • Haut 
  • Knochen 
  • Gelenke 
  • Muskeln 
  • Augen 
  • Schleimhäute 


Da im Grunde der gesamte Organismus durch die Leishmaniose betroffen ist, gilt es auch den gesamten Organismus bei der Behandlung einzubeziehen.

Daher ist es wichtig bei der geeigneten und ausgewogenen Ernährung anzufangen, über Gelenktraining und Physiotherapie die betroffenen Gliedmaßen zu rehabilitieren, durch gezielte Therapie in Verhalten und Beruhigung den Stress zu reduzieren und mit Pflegeprodukten äußere Symptome zu behandeln.
Auf meiner Homepage findet ihr wichtiges über die Erkrankung, über Medikamente und alternative Heilmethoden und vor allem viel über die purinarme Fütterung, welche die Leishmaniose Behandlung mit dem Wirkstoff Allopurinol mit sich bringt. Wenn ihr direkt einen Termin zur individuellen Beratung benötigt, kontaktiert mich gerne.

Behandlungsmethoden & Diagnosen

Hier stelle ich Dir einige Arzneimittel vor, welche zur Leishmaniosetherapie eingesetzt werden, wann diese Sinn machen und vor allem was diese Therapien für Deinen Hund bedeuten.

 

Die Wahl des Arzneimittels oder der Arzneimittel richtet sich in erster Linie nach dem Krankheitsverlauf, Gesundheitszustand und der Verträglichkeit des Hundes.

Die Kommission LeishVet erstellte eine allgemein gültige Leitlinie für Tierärzte. Diese gibt Aufschluss über den Grad der Erkrankung, Prognose, Überwachung und Therapie. Die Leitlinie teilt sich ein in vier Stadien.

 

 

IRIS: International Renal Interest Society

CNI: Chronische Niereninsuffizienz

UPC: Protein/Kreatinin-Verhältnis im Urin

 

Clinical Staging adaptiert by LeishVet Guidelines for the practical Management of Canine Leishmaniosis



Stadium 1

Klinischer Status:

  • keine bzw. milde Erkrankung

Antikörper:

  • zweifelhaft bis niedrig

Labor:

  • keine klinisch-patologischen Auffälligkeiten
  • Nierenprofil normal
  • Kreatininwert <1,4mg/dl
  • keine Proteinurie UPC <0,5

Therapie:

  • Allopurinol

Prognose:

  • gut

 



Stadium 2

Klinischer Status:

  • moderate Erkrankung

Antikörper:

  • niedrig bis hoch

Labor:

  • klinisch-patologischen Auffälligkeiten (Haut, Organe, s.o.)
  • Auffälligkeiten wie Hypergammaglobulinämie, Hypoalbuminämie
  • Nierenprofil normal
  • Kreatininwert <1,4mg/dl
  • keine Proteinurie UPC <0,5

Therapie:

  • Allopurinol + Glucantime
  • Allopurinol + Milteforan

Prognose:

  • gut bis vorsichtig

 Stadium 3

Klinischer Status:

  • schwere Erkrankung

Antikörper:

  • mittel bis hoch

Labor:

  • klinisch-patologischen Auffälligkeiten (Haut, Organe, s.o.)
  • Auffälligkeiten wie Hypergammaglobulinämie, Hypoalbuminämie
  • Nierenprofil: CNI
  • Proteinurie IRIS Stadium I UPC > 0,5 - 1
  • Kreatininwert IRIS Stadium II 1,4 - 2 mg/dl

Therapie:

  • Allopurinol + Milteforan
  • Richtilinien für CNI (Ernährungsumstellung,...)
  • Befolgen der IRIS

Prognose:

  • verhalten bis schlecht

 





Stadium 4

Klinischer Status:

  • sehr schwere Erkrankung

Antikörper:

  • mittel bis hoch

Labor:

  • klinisch-patologischen Auffälligkeiten (Haut, Organe, s.o.)
  • Auffälligkeiten wie Hypergammaglobulinämie, Hypoalbuminämie
  • Nierenprofil: CNI
  • Kreatininwert IRIS Stadium III 2 - 5 mg/dl oder Stadium IV >5mg/dl
  • Proteinurie UPC >5 (Nephrotisches Syntrom)

Therapie:

  • Allopurinol
  • Richtlinien für CNI
  • Befolgen der IRIS
  • Behandlung der Symptome einer starken CNI

Prognose:

  • schlecht
  • Es gilt hier in erster Linie die Nieren des Patienten zu entlasten, dem Patienten vor Dehydration und Abmagerung zu bewahren.
  • Die Anwendung eines Leishmanizids wird auf Grund starker Nebenwirkungen nicht empfohlen. 

Dieses Verfahren hat sich absolut bewährt. Natürlich gibt es auch andere Herangehensweisen, welche zum positiven Ergebnis geführt haben, da das aber einem Glücksspiel gleicht gilt es in erster Linie diese Leitlinie zu verwenden.

Ausführliches zu diesen Themen findet ihr in dem Buch von Angelika Henning: Leishmaniose beim Hund Erkennen, Verstehen, Behandeln oder bei LeishVet.org 

Medikamente 

Allopurinol

Das Medikament erster Wahl. Allopurinol ist ein Humanarzneimittel eingesetzt beim Menschen zur Gichttherapie.

 

Allopurinol zeigte eine chemische Strukturähnlichkeit zu dem Hypoxanthin, welchen die Leishmanien benötigen, um Purinstoffwechsel zu betreiben.

Das Allopurinol wird nun von den Parasiten statt dem benötigeten Hypoxanthin aufgenommen. Bei der Verstoffwechslung von Allopurinol wird dies zu Allopurinol-Ribonukleosid, welches bei den Leishmanien zur Störung der Proteinsynthese führt. Dadurch erreicht man eine deutliche Verminderung der Parasiten, welche somit an der Vermehrung effektiv gehemmt werden. Allopurinol wirkt allerdings nicht abtötend auf die Leishmanien.

 

Allopurinol wird nicht als Langzeittherapie empfohlen. Zusammen mit einer Immunmobilisation der TH1 ggf. durch Zugabe von Leishgard o.Ä. sollte die Leishmaniose binnen eines Jahres (+/-) deutlich eingegrenzt werden. EEP unauffällig, Titer niedrig.

Im Stadium 2 wird Allopurinol mit einem Leishmanizid (Glucantime/Milteforan) kombiniert, um einen schnellen Abfall des Parasitenspiegels zu erreichen. In seltenen Fällen kann das auch in Stadium 1 notwendig sein, wenn beobachtet wird, dass nach einjähriger Therapie mit Allopurinol kein ausreichendes Ergebnis erzielt wird.

 

Durch den gestörten Abbau der Purine zu Harnsäure, muss während der Allopurinolgabe purinarm ernährt werden und ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden.

 

Art der Anwendung:

Oral als Tablette mit einem Leckerli oder Gabe ins Futter (kann bei einigen Hunden eine Abneigung des Futters zur Folge haben).

 

Wechselwirkungen:

Die gleichzeitige Anwendung vom Amoxicillin (Breitband-Antibiotikum) kann zu Hautproblemen (Hautausschlag) führen.

 

Nebenwirkungen:

Bei längerfristiger Einnahme kann es vermehrt zu Xanthinsteinbildung kommen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und purinreduzierte Ernährung sollten aus diesem Grund gegeben sein.

 

Resistenzen:

Es gibt erste Hinweise darauf, dass der Hund gegen Allopurinol im Laufe der Zeit eine Resistenz bilden kann. Allopurinol sollte aus diesem Grund nicht ohne zwingende Gründe als Dauermedikation Anwendung finden.

 

Dosierung:

Mindestdosis 10mg/Kg Körpergewicht

Mittlere Dosierung 20mg/Kg

Höchstdosis 30mg/Kg

dabei sollte die Gabe von 900mg/Tag nicht überschritten werden.

Die Dosis wird auf 2-3 Gaben am Tag verteilt.

 

Allopurinol bekommt man auf tierärztliche Rezeptverordnung über die Apotheke.

 


Glucantime ®

Wirkstoff: N-Methylglucaminantimonat

 

Der Wirkstoff hat eine leishmanizide (Leishmanien abtötende) Wirkung. Es entzieht den Parasiten die Energie und das führt schließlich zu deren Tod.

 

Der Wirkungseintritt stellt sich ca. nach 10 Tagen ein und es zeigen sich erste Verbesserungen der klinischen Symptome.

 

Glucantime® kann in Kombination mit Allopurinol verabreicht werden.

 

Art der Anwendung:

Subcutan (unter die Haut) als Injektion.

 

Nebenwirkungen:

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen: Abgeschlagenheit, Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle, Durchfälle und leichte Übelkeit.

 

Gegenanzeigen:

Nicht anzuwenden bei bereits bestehender Nierenschädigung, das der Wirkstoff über die Nieren ausgeschieden wird. In Ausnahmefällen kann eine geringe Dosierung unter Überwachung eines Veterinärmediziniers erfolgen.

Während der Verabreichung von Glucantime® müssen Urin- und Blutwerte engmaschig kontrolliert werden. 1-2x pro Woche.

 

Resistenzen:

Es wurden bei einigen Leishmanienstämmen (Afrika/Asien) bereits Resistenzen gegenüber dem Wirkstoff nachgewiesen. Um Resistenzen zu vermeiden wird eine kurze Therapiephase mit angemessen hoher Dosis verabreicht.

 

Dosierung:

0,33ml/Kg Körpergewicht 1-2x täglich

 

Behandlungszeitraum:

4 Wochen

 

 

Milteforan ®

Wirkstoff: Miltefosin (Hexadecylphosphoscholin)

 

Der Wirkstoff hat eine leishmanizide (Leishmanien abtötende) Wirkung. Miltefosin verursacht eine Störung des Stoffwechsels der Leishmanien, was zu deren Zelltod führt.

Der Wirkstoff wirkt zudem als Immunmodulator auf die T-Zellen und fördert dadurch eine stärkere TH1 Immunantwort des Hundes.

In einigen Fällen kommt es vor, dass eine Therapieperiode nicht ausreicht und wiederholt werden muss.

Während der Therapie kann es im Blutbild zu einem Kreatininanstieg kommen, welcher allerdings nach dem Absetze wieder zur Norm zurückgehen sollte.

 

Der Wirkungseintritt stellt sich bereits nach 10 Tagen ein und es kommt zur einer Verbesserung der klinischen Symptome.

 

Miltefosin kann in Kombination mit Allopurinol verabreicht werden.

 

Art der Anwendung:

Oral als Lösung mit Hilfe einer Spritze

 

Nebenwirkungen:

Da der Wirkstoff über den Gastrointestinaltrakt aufgenommen wird und über die Darmschleimhaut, zur Leber, Milz und Niere wandert, kann es häufig zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schleimhautreizungen und Appetitlosigkeit kommen.

Auch wenn durch die Gabe von Allopurinol eine purinarme Ernährung angeraten ist, wird während der Miltefosintherapie auf ausreichende, für den Hund appetitliche Kost gesetzt. Dabei spielt es keine tragende Rolle wie die Mahlzeit zusammengesetzt ist, wichtig ist in erster Linie, dass der Hund Futter zu sich nimmt. Auf Grund der ausgelösten Übelkeit und der schleimhautreizenden Eigenschaft des Leishmanizids, empfiehlt sich während der Einnahme ein Magenschutz. Der Magenschutz muss zeitlich versetzt von der Medikamentengabe erfolgen, um die Aufnahme durch die Darmwand zu gewährleisten.

 

Resistenzen:

Unbestätigt aber dennoch vermutet wird eine Resistenz bereits ab der zweit oder dritten Therapiephase.

 

Dosierung:

1ml/Kg Körpergewicht 1 x täglich, während der Mahlzeit.´

 

Behandlungszeitraum:

Mindestens 28 Tage

Der Hund sollte während der Therapie regelmäßig (2x wöchentlich) gewogen werden, um einen Gewichtsverlust entgegenwirken zu können und ggf. die Dosierung anzupassen.

 

Miltefosin wirkt noch bis zu ca. vier Wochen nach Therapieabschluss nach. Ein Bluttest sollte daher erst nach 4-6 Wochen erfolgen.


Leishgard ®

Wirkstoff: Domperidon

 

Der Wirkstoff Domperidon, welcher in der Humanmedizin als Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt wird, hat in Bezug auf die Immunantwort der TH1 bei der Bekämpfung gegen die Leishmaniose eine unheimlich große Bedeutung erlangt.

Domperidon unterstützt das Immunsystem des Hundes so gut, dass selbst präventiv angewendet, zwar nicht die Übertragung, aber der Ausbruch der Leishmaniose verhindert werden kann.

 

Domperidon kann in Kombination mit Allopurinol verabreicht werden.

 

Art der Anwendung:

Oral als Flüssigkeit oder Tablette

 

Nebenwirkungen:

Selten: Durchfall

Sehr selten: Scheinträchtigkeit bei intakten Hündinnen

 

Gegenanzeigen:

Bei bestehenden Magen-Darm-Blutungen, Leberproblemen sollte Domperidon nicht angewendet werden. Bei MDR1-Defekt sollte Domperidon in Verminderter Dosis verabreicht werden.

Domperidon erst nach einer Leishmanizidbehandlung einsetzten.

Domperidon kann während eines Leishmanioseschubs die Nebenwirkungen begünstigen.

 

Wechselwirkungen:

Domperidon nicht zusammen mit Säureblockern (z.B. Omeprazol) oder Antibiotika, Antihistaminika oder Neuroleptika anwenden.

 

Resistenzen:

Es sind bislang keine bekannt.

 

Dosierung:

1ml/10Kg Körpergewicht 1x täglich, zu den Mahlzeiten

 

Behandlungszeitraum:

bis zu 28 Tage, als Kur 1-2 x im Jahr empfohlen

 

Die alleinige Behandlung eines akuten Leishmanioseschubs mit Domperidon sollte nicht angestrebt werden.


Phytotherapie 

Immunpräperate wie Impromune®, Vetinmune®,

Artemisia und diverse Vitalpilze werden auch erfolgreich eingesetzt.

Allergien

Es juckt am ganzen Körper oder an einigen Körperteilen, der Hund ist unruhig und leckt und knabbert an sich herum, Fell fällt aus, es bilden sich kahle rote Stellen.

Der Hund hat regelmäßig mit Magen-Darm-Problemen zu tun? Er wirkt unruhig, hat vielleicht sogar Hautödeme, häufig Ohrenentzündungen oder andere Entzündungsherde (Hot Spots)?
Das alles können allergiebedingte Symptome sein.

 


Natürlich kann eine Ohrenentzündung nur eine Ohrenentzündung sein und Fellverlust nur Fellwechsel, ein Durchfall kann eine Unverträglichkeit sein und kahle juckende Stellen ein Hinweis auf Milben oder ein Symptom der Leishmaniose, so der Hund aus dem Mittelmeerraum kommt.

 

Die Diagnose fällt der Tierarzt und natürlich verordnet auch der Tierarzt Medikamente und weiterführende Maßnahmen. Aber wann kann denn die Ernährungsberatung helfen?

 

 

Allergietest

Ich persönlich finde Allergietests eher kontraproduktiv. Ich erzähle auch gerne warum und nutze dazu zwei Fallbeispiele aus meiner Beratung.

 

Fall Toni (Unser süßes Fotomodel hier):

Tonis Frauchen wandte sich sehr verzweifelt im Spätsommer 2021 an mich. Toni hat bekannter weise Leishmaniose und ist dort im Blutbild aber sehr unauffällig gewesen, trotzdem litt er unter enormen Juckreiz, dass er sich regelrecht das Fell und die Haut an den Beinen ableckte und knabberte. Toni musste notgedrungen lange einen Kragen tragen und sein Frauchen litt mit ihm.

Der Allergietest bei Toni zeigte in allen Bereichen einen enormen Ausschlag und kaum ein Nahrungsmittel war negativ außer Weißfisch, Pferd und ein paar Exoten. Toni wurde von seinem Frauchen purinarm gebarft und natürlich liebte er sein Futter. Das hypoallergene Futter war so gar nicht sein Fall und sein Juckreiz wurde nicht besser.

Toni bekam nun einen Ernährungsplan für eine Ausschlussdiät bestehend aus Weißfisch, Reis, Calciumphosphat, Futterzellulose und Öl. Mehr durfte Toni nicht fressen. Wir hatten Glück, denn Toni mochte Weißfisch und auch Reis war kein Problem (Trotz leichter positiver Andeutung im Test). Tonis Zustand wurde unterstützend durch Darmbakterien und Antibiotischer Mittel gegen seine Hautexeme, schlagartig besser. Nach fast vier Wochen konnte Tonis Frauchen ihm den Kragen abnehmen und nun ist von seinem Zustand letztes Jahr kaum mehr was zu sehen.

Mittlerweile bekommt Toni schon einen vollwertigen Ernährungsplan mit Fisch, Fleisch und bedarfsdeckenden Zusätzen und liebt sein Futter wie zuvor!

Der Allergietest hat mir hier zwar geholfen einen Ansatz für die ASD (Ausschlussdiät) zu finden, jedoch fiel mir auf, dass viele der angezeigten Allergien im Nachhinein negativ waren, bzw. bei Toni keine Allergie auslösten. Auch wissen wir nicht sicher, ob Toni jemals zuvor die angezeigten exotischen Fleischsorten gefressen hat. Sein Frauchen zumindest kann sich nicht daran erinnern.

 

 

Fall Bunny:

Bunnys Frauchen trat auch letztes Jahr an mich heran und war schier verzweifelt.

Dies ist ein absolutes Beispiel wo viele Köche den Brei verderben können und viele verschiedene Futtermittel einen Ernährungsberater an die Grenze des Möglichen bringen.

Bei Bunny wurde eine leichte IBD festgestellt. Bei einer IBD ist die Darmwand geschädigt auf Grund einer Entzündung, welche chronisch ist und immer wieder aufflammen kann.

Die Darmwand wird durchlässig und ganz simpel ausgedrückt, geraten Proteine auf falschem Weg in die Blutbahn, dass das Immunsystem diese als "gefährlich" kennzeichnet und bei der nächsten Fütterung mit diesen Proteinen springt das Immunsystem sofort an und der Hund reagiert allergisch.

Das fatale an der Sache ist, dass betroffene Hunde auf Grund der Entzündung auch mit Übelkeit und Erbrechen und weiteren Magen-Darm-Problemen zu tun haben und natürlich das gewohnte Futter (z.B. Rind/Reis) verweigern. Der Hundehalter will helfen und bietet dem Hund nun sensitiv Futter an (z.B. Hirsch/Maniok und Ziege/Quinoa). Zack Allergie entwickelt gegen die nächsten Zutaten. Der Hund verweigert wieder das Futter und als nächstes kommen weitere Futtermittel in den Napf (z.B. Forelle/Süßkartoffel) und so weiter und sofort.

Probleme häufen sich: Stetiger Futterwechsel führt zu Durchfällen, Magenproblemen, Stress, etc., die Liste der allergieauslösenden Futtermittel wird länger, der Hund übersäuert durch ständigen Durchfall, es kommt zu Haarverlust und so weiter.

Nun hatte Bunny trotz seiner Futtermittelvorgeschichte einen recht negativen Allergietest, ausschließlich Rind und Lamm waren auffällig.

Macht hier trotzdem eine ASD Sinn?

Definitiv, aber anders gestaltet. Da man hier überhaupt nicht sicher sein kann, welches Fleisch überhaupt noch zur ASD taugt, muss man in sämtlichen Unterlagen der Futtermittelhistorie blättern, was in Frage kommt. Symptome müssen mit dem Halter abgesprochen werden und vor allem muss in den Verdauungstrakt erstmal Ruhe einkehren. Auch hier unterstützt man den Hund mit Probiotika und Vitaminen und nach Absprache mit dem Tierarzt ggf. mit Medikamenten. Nach der ersten positiven Phase der ASD wird bald ein bedarfsdeckender Ernährungsplan erstellt, allerdings weiterhin nur mit den bewährten Nahrungsmitteln.

Bunny hatte leider auch nicht nur gute Berater. Viel zu oft wurde das Internet befragt und somit wurden Halter und Hund in vielerlei Weise verwirrt. 

 

Die Allergietests hätten beide Hunde nicht gebraucht. Eine solide durchgeführte Ausschlussdiät ist wesentlich aufschlussreicher und Halter und Hund sind von Beginn an in einer Hand und werden nicht verwirrt.


Wie geht so eine Ausschlussdiät?


Zu Beginn empfiehlt sich eine Darmaufbaukur.

Der gängige und bewährte Weg ist einen ersten Plan zu erstellen mit einer Fleischkomponente, welche der Hund nachweislich verträgt oder noch nicht zuvor gefressen hat. Dazu kommt ein kohlenhydratreiches Nahrungsmittel, welches der Hund verträgt oder nie gefressen hat, ebenso ein Öl und Zellulose für die Verdauung, sowie ggf. ein Dialciumphasphat. Später wird der Plan um weitere Mineralstoffe und Vitamine erweitert, damit der Hund keine Mangelerscheinungen bekommt.

Wenn der Hund keine Symptome einer Allergie mehr aufweist, kann mit einer weiteren Fleischsorte provoziert werden. Je nach Umfang des Ernährungsplans wird die Provokationsphase geplant. In der Phase werden später benötigte andere Nahrungsmittel ausprobiert und der Zustand des Hundes ausgewertet.

Es kommt vor, dass ein Hund tatsächlich nur noch beispielsweise Fisch verträgt oder sogar als einziger Ausweg Insekten bleiben, oder sogar eine vegane Ernährung anzuraten ist. Aber bitte liebe Leser, das soll der letzte Ausweg sein, der direkte Griff zum Insektenfuttermittel oder der Griff zu exotischen Fleischsorten kann im Schlimmsten Fall bedeuten, dass der Hund während einer Darmerkrankung die nächste Allergie entwickelt und keine Möglichkeiten für eine ASD bleiben.



Kleiner Hinweis:

Eine Unverträglichkeit (z.B. Durchfälle nach einer Milchmahlzeit auf Grund von Lactoseintolleranz) oder dergleichen, ist keine immunbeteiligte Allergie.

Unverträglichkeiten, durch fehlende Enzyme hervorgerufen können durch Zugabe der Enzyme oder auch durch Elimination umgangen werden.

Flöhe

 

Ein gemütlicher Abend auf dem Sofa. Der Tee durftet in der Tasse, die Füße sind in eine wollige Decke eingekuschelt und im Arm liegt der Hund und schnauft voller Zufriedenheit. Idylle pur!

Was war das denn? Irgendwas ist doch gerade über den Hund gewandet...oder war das Einbildung? Und dann sieht man den Salat... ohne dass man nur irgendwas geahnt hat.

Der ganze Bauch des Hundes sitzt voller kleiner Dreckkrümmel und ein paar davon scheinen sich zu bewegen. Ein größerer hüpft uns entgegen.

"Oh no! Flöhe!" 

 

Das war dann der gemütliche Abend, denn das Kopfkino geht los und  das Programm der Elimination spielt sich ab.

 

  • Hund auskämmen (Adulte Flöhe, Eier, Larven auskämmen)
  • Hund waschen (Eier und Larven auswaschen)
  • Hund behandeln (Ausbreitung verhindern)
  • Wohnung saugen (Puppen schlüpfen lassen, Ausbreitung eindämmen)
  • Decken waschen (Mögliche Eier und Larven auswaschen)
  • Spielzeug waschen (Kontamination möglich)
  • Hundeplatz gründlich saugen und waschen (Hauptwohnung der Parasiten)
  • Boden putzen (Abgefallene Eier beseitigen)
  • Fogger/Sprays anwenden (Versteckte Flöhe, Eier, Larven unschädlich machen)
  • Wieder alles saugen (Unschädliche Rest entfernen)
  • Wieder putzen (Reste der Fogger/Sprays auf Nutzfläschen/Boden entfernen)
  • Staubsauger reinigen und entleeren (Überreste Parasiten entfernen)
  • Müll entsorgen (Beutel gut zu!)
  • usw. (Kleider waschen, Hundekleidung, Leinen, Halsbänder,...)

Hat man Katzen im Haus, muss man auch ggf. in den Schränken saugen, Klamotten waschen, Tischdecken waschen, Katzentoilette erneuern, Gardinen waschen, usw.

 

Tja so ein richtiger massiver Flohbefall ist nichts für schwache Nerven, aber nur Mut, alles wird wieder gut und sauber und bald hat der Spuk ein Ende!

 


Wie wir mit einem Flohbefall umgehen:


In dem Artikel hier möchte ich nicht, wie auf zahlreichen anderen Websites die Entstehung und die Verbreitung von Flöhen beschreiben. Wichtig ist, dass man versteht, dass ein lausiger adulter also ausgewachsener Floh kein dramatischer Befall ist. Findet man also lediglich einen Floh, der auf dem Haustier herum springt ohne Flohkot im Fell auszumachen, reicht es diesem mit einem Taschentuch o.Ä. zu zerdrücken (Feste, die Biester sind ganz schön zäh) und zu entsorgen. Die haben sich meistens nur verirrt und sind wahrscheinlich noch nicht dazugekommen, sich auszubreiten.

Möchte man sichergehen oder hat man ein Tier mit Flohspeichelallergie, sollte ein Repellent folgen. Meine ganz persönliche Empfehlung sind Advantage (Hochwirksam auch bei schwerem Befall) oder Seresto Halsbänder (Wirksam zur Vorsorge).

 


Hat man es jedoch mit einem bereits längeren Befall zu tun, ist eine Abfolge wie oben beschrieben die beste Möglichkeit innerhalb kürzester Zeit, dem Trieben ein Ende zu setzten.

Einen starken Befall hat man, wenn

 

  • schon mehr als ein Floh zu erkennen ist
  • Flohkot auf dem Hund zu erkennen ist

Flohkot ist ohne Probe schon erkennbar, wenn der Hund an sich sauber ist und nur an der Körperstelle, wo man Flöhe ausmacht kleine schwarzbraune Partikel aufweist.

Von Flöhen bevorzugte Körperstellen sind warm und trocken mit weicher Haut oder dichtem Fell. Bei meinen Tieren saßen die Flöhe meist im Genitalbereich und oben zwischen Rücken und Schwanz, wo das Fell besonders fest ist.

Eine Flohkotprobe kann man zu Hause mit Hilfe von Wasser und Taschentuch durchführen.

  • Fell bürsten
  • Partikel auf gut durchnässtes Taschentuch geben
  • Partikel im Taschentuch leicht zerreiben

Zeigen sich einige Partikel nun rötlich, zeigt dies die Blutmahlzeit an und der Test ist positiv.

 


Aus eigener Erfahrung kann ich mittlerweile sagen, dass ein Flohbefall sich wirklich lange hinziehen kann, wenn man nicht ordentlich genug reinigt und auf die falschen Mittel setzt.

 

Natürlich ist natürlich gut, aber ordentlich ist einfach ordentlicher.

Ganz ehrlich, ich bin Fan von natürlichen Substanzen und viele dieser Wirkstoffe sind wirklich fähig großes zu bewirken. Jetzt kommt das Aber. Aber, wenn man der Meinung ist, ein saftiger Flohbefall lässt sich ausrotten, indem man seinen Hund mit Kokosöl einreibt, ihm eine Neemölpipette in den Nacken drückt und mit Flohkraut die eigenen vier Wände auszuräuchert, dann muss man sich darüber im Klaren sein, dass man dieses Prozedere mindestens monatlich durchführen kann und damit eine Ausbreitung dennoch nicht verhindert. Nutze ich diese Repellentien beispielsweise bei meiner Freigängerkatze, gehe ich damit das Risiko ein, dass meine Katze andere Tiere in der Umgebung ansteckt, welche wiederum andere Tier anstecken. Nutze ich hingegen ein hochwirksames Mittel, breite ich den Befall nicht weiter aus.

Ok, ok, einige mögen nun die Äuglein verdrehen und sich schützend vor die natürlichen Wunderwaffen werfen mit dem Hintergedanken, dass Chemie für die Tiere pures Gift ist. Das ist gerechtfertigt, aber nicht weit genug gedacht.

Habe ich ein einziges Haustier, nehmen wir einen kleinen Yorkshire Terrier. Yorki bekommt präventiv monatlich eine Neempipette. Ich gehe mit Yorki in keine Hundeschule, Yorki hat selten Kontakt zu anderen Tieren, Yorki lässt sich problemlos einmal im Monat baden und Yorkis Halter/in gibt regelmäßig Kotproben ab, um auf Würmer zu prüfen zu lassen. Dann bin ich mit der Methode fein raus, klar, das reicht möglicherweise absolut aus.

 

Nun haben wir im Gegensatz einen großen Tierhaushalt, zwei Hunde einer davon groß mit langem Fell, der andere hat Angst vor der Dusche, eine Katze, welche sich kaum anfassen lässt und eine andere die ständig im Kleiderschrank von der kleinen Tochter schläft. Katze bringt Flöhe nach Hause, geht in den Schrank, schläft. Befall wird erst nach ca. einer Woche erkannt, weil die Tochter eine Flohbissstraße auf dem Bein hat.

In dieser Situation, werden Neemöl, Kokosöl, Flohkraut und Co. nichts mehr anrichten.

Wirklich das Geld kann man sich sparen und auch die Nerven. Mit Flohkraut verhindert man nicht, dass die Eier sich weiterentwickeln. Das wird eine ´never ending story´.

Dann versucht man am Ende noch verzweifelt den Kot der Hunde und der Katzen einzusammeln, die sich leider eine Katzentoilette teilen, um eine Kotprobe auf Bandwurmbefall zu veranlassen, weil man in der Kritik steht seine Tiere zu vergiften, wenn man sie entwurmt.

Ein Bandwurmbefall nach einem starken Flohbefall ist in den meisten Fällen einfach Fakt. Ich plädiere nicht dafür schlicht jedes Quartal das Tier zu entwurmen, obwohl es nicht nachgewiesen einen Befall aufweist. Das ist tatsächlich Humbug. Doch nach einem Flohbefall, braucht es erfahrungsgemäß keinen Nachweis.

 

So seht ihr, die Wahl der Methode hängt von Befall und Umstand ab und jeder muss für sich herausfinden, was Sinn macht und was nicht.

 

Wenn wir mal wieder einen Flohbefall der Marke "Ordentlich" bemerken, werden wir nach unserem Kopfkino arbeiten, denn dann wissen wir mit 100%ger Sicherheit, dass der Spuk in wenigen Tagen vorbei ist und sich keiner an unseren Tieren ansteckt.






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